Für die ökologischen Landwirtschaftsbetriebe bietet eine unabhängige, ökologische Hühnerzucht einen Ausweg aus der Abhängigkeit von den Zuchtkonzernen. Die ökologische Tierzucht (ÖTZ) setzt sich seit 2015 für die Entwicklung einer solchen Zucht ein. Sie wurde als gemeinnützige GmbH von den Vereinen Demeter und Bioland gegründet.

Das Ziel ist das Öko-Huhn von morgen, ein sogenanntes Zweinutzungshuhn. Das sind Hühner, die für beide Produktionsrichtungen, d.h. Fleisch und Eier, auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gehalten werden können. Von Anfang an wird nach ökologischen Merkmalen selektiert.

Weitere Informationen: Zweinutzung – Was ist das?

Was ist wichtig?

Die Tiere sollen an die ökologischen Haltungsbedingungen angepasst sein. Dazu gehört die Freilandhaltung, die natürliche Zucht und Aufzucht in der Gruppe, die Versorgung mit 100-prozentigem Biofutter. Insgesamt soll die Züchtung der Hühner transparenter gestaltet werden, um Landwirten auch eigene Zuchtstrukturen zu ermöglichen.

Was genau bedeutet eine ökologische Tierzüchtung?

Eine ökologische Hühnerzucht unterscheidet sich in vielen Aspekten von der konventionellen Züchtung der Hybridhühner. Zu den Unterschieden gehören neben den ökologischen Haltungs- und Fütterungsbedingungen der Zuchttiere auch Aspekte wie der Verzicht auf die künstliche Besamung. Insgesamt sind Leistungssteigerungen, die zu Überlastungen der natürlichen Körperfunktionen führen und die Tiere in ihren natürlichen Lebensbedingungen und Bewegungsmöglichkeiten einschränken, ausgeschlossen.

Die ÖTZ führt unter anderem auch in Kooperation mit dem Bauckhof Klein Süstedt Forschungsprojekte durch, um die Zweinutzungshühner in der Praxis zu testen. Dabei wird beispielsweise die Legeleistung weiblicher Zweinutzungshühner getestet und Chancen der Mast von männlichen Zweinutzungshühnern erforscht. Es werden verschiedene Kreuzungen geprüft, um herauszufinden, welches die besten Zweinutzungshühner sind.

Ziel dabei ist ein Huhn, welches eine ausgeglichene Leistung hat und von sich aus robust und gesund ist.

Zwar werden die Zweinutzungshühner wirtschaftlich nie an die konventionell gezüchteten Hühner herankommen, doch ein Zweinutzungshuhn, mit einer Legeleistung von durchschnittlich 230 Eiern im Jahr und einem Gewicht von 3 kg nach 17 Wochen im Mastbereich bietet den Landwirten eine ökologisch wie ökonomisch vertretbare Alternative. Weitere Informationen zu den aktuellen Forschungsfortschritten und verschiedenen Kreuzungen der Hühnerrassen findest Du hier.

Eier und Fleisch von Tieren aus ökologischer Tierzucht ist im ausgewählten Naturkostfachhandel erhältlich. Du erkennst es an folgendem Produktsiegel:

Hier kannst Du gucken, ob es ÖTZ Produkte auch in Deiner Nähe gibt.

Brudertier Initiative